Liebe Leser*innen,

herzlich willkommen zur 39. Ausgabe des AK Rohstoffe Newsletter!

Seit gut einem Jahr beschäftigt uns der Critical Raw Materials Act (CRMA) intensiv. Nach der Verabschiedung des Europäischen Parlaments am 12. Dezember, wurde er am 18. März nun auch vom Europäischen Rat angenommen. Jetzt geht es darum, die Umsetzung auf nationaler Ebene zu verfolgen. Wie sich die Entwürfe des CRMA bisher entwickelt haben und welche Auswirkungen diese auf Mensch und Umwelt haben könnten, erläutert Michael Reckordt in der PowerShift Podcast Folge #46. Welche Auswirkungen die europäische Rohstoffpolitik und ihre steigenden Bedarfe andernorts verursach(t)en, wird am Beispiel Südafrikas auf der neuen Scrolly Page von Hannah Pilgrim ersichtlich.

Im beigefügten FOKUS Artikel geht Alex Jäger auf den Zusammenhang des gestiegenen Interesses nach Kupfer und die Folgen insbesondere auf indigene Territorien ein. Im Zeichen des Kupfers steht auch der kommende Crashkurs Rohstoffwende, der vom 6. Bis 7. Juni in Hamburg stattfinden wird. Die Anmeldung ist noch bis Ende April möglich.

Außerdem solltet ihr Euch die erste Oktober-Hälfte vormerken, da eine Vielzahl an Veranstaltungen im Rahmen der Alternativen Rohstoffwoche auf Euch warten und am 10. Oktober zum zweiten Mal der Rohstoffgipfel durch den AK Rohstoffe ausgerufen wird.

Solidarische Grüße aus dem Koordinierungsbüro,

Alex Jäger und Hannah Pilgrim

 

FOKUS: Europas Nachfrage nach Kupfer und die Missachtung indigener Rechte

Mit dem kürzlich beschlossenen Critical Raw Materials Act (CRMA) hat die Europäische Union 17 Rohstoffe als strategisch wichtig eingestuft, darunter auch Kupfer. Wegen seiner hervorragenden Leitfähigkeit ist Kupfer zentral für die Energie- und Mobilitätswende und wird zunehmend für elektronische Infrastruktur, Windkraft- und Photovoltaikanlagen sowie Elektroautos benötigt. So hat Deutschland 2022 circa 1 Mio. t Kupfer importiert. Davon kamen 26,3% aus Chile, gefolgt von 19,9 % aus Brasilien und 17,1 % aus Peru.

Wissenschaftler*innen haben für die Energiewende notwendige energy transition minerals (ETMs) definiert und ermittelt, dass sich mehr als die Hälfte dieser Rohstoffe auf oder in der Nähe indigener Territorien und kleinbäuerlich genutztem Land befindet. Das gleiche gilt für mehr als die Hälfte der weltweiten Kupferprojekte. Hinzukommt, dass laut Umweltbundesamt Kupfer eines der größten Umweltgefährdungspotenziale aufweist, denn beim Abbau werden unter anderem giftige Schwermetalle freigesetzt. Somit sind indigene Völker besonders vom globalen Wettrennen um Kupfer betroffen. Der größte Anteil an Kupfer wird in Lateinamerika abgebaut (39% im Jahr 2022), Chile und Peru sind mit jeweils 25% und 11% Anteil die zwei größten Produzenten weltweit –Länder mit einem hohen Anteil indigener Völker.

Diese organisieren sich verstärkt gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen in ihren Gebieten. So forderte die SIRGE Coalition in ihrem offenen Brief an Delegierte der COP28 , dass indigene Rechte in der Energiewende eine zentrale Rolle spielen müssen. Dabei berufen sie sich auf die Deklaration der Rechte indigener Völker (UNDRIP), der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation zum Schutz indigener Völker (ILO 169) und dem diesen zugrunde liegenden Prinzip der freien, vorherigen und informierten Zustimmung (FPIC). Wie FPIC in der Praxis anzuwenden ist, erläutert SIRGE in ihrem dazugehörigen Handbuch. Außerdem haben sich kürzlich indigene Repräsentant*innen aus 35 verschiedenen Ländern getroffen, um ihre Forderungen nach vollem Respekt indigener Rechte, Partizipation und kollektivem Wohlstand für eine gerechte Energiewende zu formulieren. Anlass dieser Konferenz war das Treffen des Ständigen Forum für Indigene Angelegenheiten (Permanent Forum on Indigenous Issues, UNPFII).

Da die in FPIC zugesicherten Zustimmungsrechte häufig nicht ausreichend eingeholt werden, kommt es im Bergbausektor immer wieder zu Konflikten, wie die folgenden Beispiele von Kupferminen in Panama, Peru und Norwegen zeigen.

In Panama löste das illegale Bergbauprojekt Cobre Panama vom kanadischen Unternehmen First Quantum Minerals breite Proteste aus. Das Projekt, welches ohne Vertrag läuft, ist verantwortlich für massive Umweltzerstörungen: Gewässer wiesen auf eine hohe Schwermetallbelastung hin und die Wälder wurden weitflächig gerodet. Zwar hatte Cobre Panama der Bevölkerung Entwicklungsprojekte versprochen, diese wurden jedoch nur minimal umgesetzt. Außerdem hätte ein neuer Vertrag zwischen First Quantum Materials und der Regierung die Möglichkeit gegeben, weiteres Land zu enteignen. Gegen diese Missstände protestierten unter anderem indigene Völker und kleinbäuerliche Organisationen mit Demonstrationen sowie Straßen- und Hafenblockaden. Der Konflikt um die Kupfermine eskalierte im November 2023 mit zahlreichen Verletzten und vier Toten. Anfang Dezember 2023 wurde die Mine als verfassungswidrig erklärt und muss somit geschlossen werden. Dies bedeutet jedoch nicht das Ende der Umwelt- und Gesundheitsrisiken, denn Schwermetalle können weiterhin austreten. Auch das deutsche Unternehmen Aurubis profitierte laut Recherchen der Romero Stiftung (CIR) und der Kampagne Bergbau Peru von diesem Projekt und verletzte somit wohlmöglich das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

Ein weiteres Beispiel für die im Kupfer Bergbau ist die Las Bambas Mine in Peru. Sie zählte 2018 zu den 10 größten Kupferwerken weltweit und ist aktuell im Besitz des chinesischen Unternehmens MMG Limited. Seit 2015 wurde die Produktion von wiederkehrenden breiten Protesten und von sich verschärfenden sozialen Spannungen unterbrochen. Die lokale Bevölkerung kritisiert seit längerem, dass die Kupfermine mit einer hohen Umweltbelastung einhergeht, beispielsweise durch Grundwasserverschmutzung. Außerdem bemängelt sie die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter*innen, welche im Kontrast zu dem von MMG Ltd extrahierten Reichtum stünden. Die Proteste spielten sich vor allem durch Streiks und Blockaden von wichtigen Zufahrtswegen ab. Auch weitere Minen, wie beispielsweise die von Glencore betriebene Antapaccay Mine, wurden bei dieser Protestwelle blockiert. Aktuell werden Stimmen laut, welche die Proteste auf die internationale Ebene heben wollen: Im Dezember letzten Jahres hat MMG Ltd die Erweiterung der Mine und eine Modifizierung ihrer Umweltverträglichkeitsprüfung angekündigt. Die betroffenen Gemeinden wurden nicht konsultiert, sondern lediglich über die geplanten Modifizierungen informiert. Ihnen wurden nur wenige Wochen gegeben, um das sehr technische Dokument zu kommentieren. Den Gemeinden war es also de facto unmöglich, sich aktiv am Entscheidungsprozess zu beteiligen. Das Prinzip der freien, vorherigen und informierten Zustimmung wurde somit missachtet.

Eine aktuelle Recherche von FairFinance International, Finanzas con Derechos Peru, Finanzas Justas Colombia und Oxfam International legt dar, dass Glencores Aktivitäten zu fast 50% von europäischen Banken finanziert werden. Diese Banken tragen demnach ebenfalls Verantwortung für die durch Glencore verursachten Umweltschäden. Die Nichteinbeziehung des Finanzsektors im kürzlich verabschiedeten europäischen Lieferkettengesetz ist somit mehr als bedenklich.

Nicht nur in Südamerika, sondern auch in Europa wird Kupfer auf indigenen Territorien abgebaut. Im Norden Norwegens, wo das indigene Volk der Sámi lebt, gibt es große Vorräte an Kupfererz. Ein Kupferprojekt von Nussir ASA in Kvalsund hat nach ihrer Genehmigung Anfang 2019 zu Kontroversen geführt, da die Schadstoffe laut den vorgelegten Plänen in den anliegenden Fjord entsorgt werden sollten. Somit gefährdet die Mine den Fischbestand und die Lebensgrundlage der dort lebenden Sámi. Aurubis hatte ursprünglich einen Liefervertrag mit Nussir ASA abgeschlossen, hat diesen jedoch als Reaktion auf die Proteste gekündigt.

Mit Blick auf die genannten Beispiele in Panama, Peru und Norwegen lässt sich sagen, dass die gegenwärtige sowie geplante Ausweitung des Kupfer Bergbaus vielerorts indigene Territorien betrifft und somit Gefahr läuft, indigene Rechte zu verletzen. Nach langem Zögern hat Deutschland 2021 die ILO 169 zum Schutz der Rechte indigener Völker ratifiziert. Somit steht auch Deutschland in der Verantwortung, diese Rechte konsequent in allen Handlungen, die von ihrem Staatsgebiet ausgehen, einzuhalten. Auch der CRMA formuliert dazu wichtige Punkte.  Wenn die globalen Ungerechtigkeiten in der Rohstoffnutzung wirklich angegangen werden wollen, heißt es den Schutz der Menschenrechte weltweit konsequent umzusetzen. In Zukunft muss die Zivilgesellschaft also noch kritischer beobachten, wie sich Europas Rohstoffnutzung weltweit auswirkt, und Proteste betroffener indigener Gemeinden unterstützen. Es gilt nun sicherzustellen, dass Bemühungen nach einer Energie- und Mobilitätswende mit einem Verständnis von globaler Gerechtigkeit einhergehen.

 

Deutsche Rohstoffpolitik

News Buzz: Bundesregierung startet Rohstofffonds mit einer Milliarde Euro (22.03.2024)

„Die Regierung reagiert damit auf Erfahrungen aus der Pandemie, als gerissene Lieferketten die Versorgung von Unternehmen mit kritischen Rohstoffen gefährdeten. Bislang besteht eine hohe Abhängigkeit der deutschen Industrie vor allem von Importen aus China. Die Regierung will mit dem Rohstofffonds dafür sorgen, dass Unternehmen unverzichtbare Bodenschätze verstärkt auch aus Staaten beziehen, in denen Förderung oder Verarbeitung bislang teurer sind als in China.“

Internationale Politik: „Gegenüber China sind wir 15 Jahre im Rückstand“ (Interview mit Franziska Brantner und Wolfgang Niedermark) (26.02.2024)

„Ein Lithiumproduzent aus Chile, der über Kompetenzen in der Raffinade verfügt, ist im Zweifel schon vor 15 Jahren von den Chinesen eingeladen worden, Kapazitäten in Chengdu aufzubauen. Vielleicht waren damals noch nicht so viele Kunden da, aber heute hat er die Automobilproduzenten, die die Batterien abnehmen. Da haben wir nicht genau genug hingeschaut und gedacht, dass wir die Batterien, die da produziert werden, günstig einkaufen können. Jetzt müssen wir eigene Kapazitäten aufbauen und das mit einem erheblichen Startnachteil.“

Spiegel: Forscher sehen großes Potenzial beim Rohstoffrecycling (27.03.2024)

„Zudem erfordere der Klimawandel, dass bis zum Jahr 2030 »Peak Mining« erreicht werde […]. Anders seien die weltweiten Klimaziele nicht zu erreichen. Die Wiederverwendung von Rohstoffen werde dadurch zunehmend wichtig. Deutschlands Potenzial ist laut der Studie enorm, kann jedoch nur genutzt werden, wenn ein Ausbau des Recyclingsektors erfolgt.“

Die darauf fußende Studie wird auch im PowerShift Podcast #49 erwähnt.

Deutschlandfunk: Lithium, Kobalt und Co.: Wie steht es um den neuen Bergbau? (24.02.2024)

„Michael Reckordt von der NGO PowerShift: ‚Es gibt das schöne Zitat, dass wir in Deutschland eigentlich Habenichtse sind, wenn es um Primärmetalle geht. Was nicht ganz stimme, wie Reckordt selbst ergänzt. Denn Deutschland besitze Vorkommen, doch sie würden kaum gefördert. Das gilt zum Teil auch für andere Länder Europas, etwa auf der iberischen Halbinsel, in Skandinavien oder in Mitteleuropa.“

BGR: Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland: Hohe Rohstoffpreise belasten die stark von Importen abhängige heimische Wirtschaft (20.12.2023)

„Mit der deutschen Rohstoffstrategie und der Mitwirkung am europäischen Gesetz zu kritischen Rohstoffen verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Beitrag von heimischen Primär- und Recyclingrohstoffen für die Versorgungssicherheit unserer Wirtschaft nachhaltig zu erhöhen […]. Umso wichtiger ist es, dass die Rohstoffwirtschaft in Deutschland eine größere Akzeptanz erfährt und in diesem Zusammenhang das Rohstoffbewusstsein in der Gesellschaft gefördert sowie der Zugang zu Flächen für den Bergbau verbessert wird.“

CAPITAL: Wie Deutschland sich Rohstoffe mit einem Staatsfonds sichern will (15.02.2024)

„Auch in der Zivilgesellschaft wartet man ungeduldig darauf, wie der geplante Staatsfonds aussehen soll. So plädiert die Organisation Powershift […] für höchstmögliche und frühzeitige Transparenz bei der Vergabe von Mitteln. Gerade im Bergbau seien vergleichbare Prozesse, wie bei Garantien gegen Zahlungsausfälle für finanzierende Banken, häufig undurchsichtig gewesen, sagt Hannah Pilgrim, Koordinatorin für das Bündnis AK Rohstoffe. ‚Ökologische und Menschenrechtsstandards waren nicht zu Ende gedacht, und es kam in der Folge zu Verstößen.‘“

UFK-Garantien: Klima-UFK sichert Versorgung mit Energieträgern der Zukunft

„Der Bund unterstützt mit der Einführung des Garantieinstruments Klima-UFK weltweit Transformationsprojekte mit deutscher Beteiligung. Das Garantieinstrument der Ungebundenen Finanzkredite fokussierte bislang auf Rohstoffe. Dieses Instrument wird nun erweitert und auch für Projekte zur Verfügung gestellt, die auf Basis langfristiger Abnahmeverträge zur Versorgung der deutschen Industrie mit nachhaltigen Energieträgern beitragen.“

UFK-Garantien: Erweiterung und Betrieb einer Kupfermine, Chile (01.03.2024)

„Bei dem Projekt handelt es sich um die wesentliche Erweiterung und den Betrieb einer Kupfermine durch die Erschließung zweier zusätzlicher Tagebaue. Am Standort bestehen bereits sieben Tagebaue. Der Projektstandort befindet sich ca. 180 km nordöstlich von der Stadt Antofagasta und 21 km westlich des Ortes Sierra Gorda innerhalb der Atacama-Wüste auf etwa 2.300 m über NN.“

FIAN: Presse-Info: Neue Studie dokumentiert schwere Menschenrechtsverletzungen durch Bauxitmine in Guinea (10.04.2024)

„Die deutsche Regierung hat einen millionenschweren Kredit der ING Di-Ba für den Ausbau der Bauxitmine versichert, um die Versorgung der deutschen Industrie mit Aluminium zu sichern. […] Seit 2016 verstärkt die CBG mit Hilfe von internationalen Krediten den Bauxitabbau in der Nähe der Stadt Sangaredi im Nordwesten Guineas. In der Konzession des Unternehmens liegen 20 Dörfer. ‚Die Mine hat wesentliche Wasserressourcen sowie das Ackerland der betroffenen Dörfer zerstört und der Bevölkerung dadurch ihre Lebensgrundlage geraubt.‘“

Deutschlandfunk: Deutschland will Verbindungen zur Mongolei intensivieren (07.02.2024)

„Bei einem Besuch von Bundespräsident Steinmeier in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator soll dazu ein Vertrag unterzeichnet werden. Die Partnerschaft umfasst verschiedene Kooperationen, unter anderem im Bergbau, bei Reformvorhaben im Justiz- und Gerichtswesen der Mongolei sowie bei der Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien.“

Zeit: Sorbisches Parlament: Ein indigenes Volk in der Lausitz? (09.01.2023)

„Die Sorgen um den Verlust von Heimat, der Kampf um den Fortbestand von Traditionen – dies sind die Gründe dafür, dass vor einigen Jahren der Serbski Sejm ins Leben gerufen wurde. […] Man wollte eine neue Institution schaffen, um lauter und entschiedener für die eigenen Interessen zu kämpfen. Helfen soll dabei die Anerkennung als indigenes Volk.“

rnd: Grüne fordern Ressourcenschutzgesetz: „Wir leben massiv über unsere ökologischen Verhältnisse“ (29.12.2023)

„‘Dafür bieten sich zum Beispiel Zertifikate oder Umweltabgaben an, die pro Tonne Material anfallen – ein marktwirtschaftliches Instrument für die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs‘, sagte der Grünen-Politiker [Jan-Niclas Gesenhues] weiter. ‚Zudem sollten wir die Recyclingindustrie gezielt fördern. Ein Ressourcenschutzgesetz wäre also auch eine Stärkung von Zukunftsbranchen.‘“

Deutsche Unternehmen und Verbände

BDI: Zeit für eine entwicklungspolitische Zeitenwende (15.02.2024)

„Der Kontext, in welchem Entwicklungspolitik stattfindet, hat sich fundamental geändert. Im Kern steht ein globaler Systemwettbewerb zwischen autokratischen Regimen und demokratischen Staaten. Bestimmt wird er von politischen Machtmanövern mit militärischen und wirtschaftlichen Mitteln. Es geht neben dem Lösen globaler Herausforderungen um Allianzenbildung, geostrategische Interessen, Rohstoffsicherung und Technologieführerschaft. Dieses Grundsatzpapier liefert Ansätze und Handlungsempfehlungen für die dringend notwendige entwicklungspolitische Zeitenwende“

NDR: Kobalt aus Marokko: Toxisches Geschäft für BMW? (06.12.2023)

„BMW brüstet sich mit Nachhaltigkeit, auch in Sachen Zulieferern – und setzt dabei auf einen Schlüsselrohstoff für die E-Mobilität: Kobalt. Doch eine Recherche von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung offenbart Zustände in Marokko, die nicht grün, sondern giftig sind. Demnach ist BMWs vermeintliche Vorzeigeprojekt – eine Kobaltmine in Marokko – womöglich eine existentielle Bedrohung für Umwelt und Menschen. Der Grund: Durch die Mine gelangen möglicherweise große Mengen des giftigen Rohstoffs Arsen ins Wasser.“

CIR: Aurubis ignoriert Konflikt um Bergbauprojekt in Panama (09.02.2024)

„Aurubis muss seit 2023 das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz umsetzen, nach dem Unternehmen Menschenrechte und bestimmte Umweltnormen in ihren Lieferketten einhalten müssen. Vieles deutet darauf hin, dass Aurubis seine Sorgfaltspflichten im Rahmen des Gesetzes verletzt hat. Denn die illegale Mine hat den Zugang von Menschen zu sauberem Wasser eingeschränkt und gewaltsame Konflikte geschürt.“

BHRR: Brasilien: Recherche zu mutmaßlichen Menschenrechts- und Umweltverstößen in den Aluminium-Lieferketten deutscher Fahrzeuge (14.11.2023)

„Im September 2023 wurde im Journalismusportal “RiffReporter” eine Recherche [..] zu mutmaßlichen Menschen- und Umweltrechtverletzungen in den Aluminium-Lieferketten deutscher Fahrzeuge veröffentlicht. Laut Bericht beklagen sich indigene Gemeinschaften und Umweltorganisationen in Brasilien im Zusammenhang mit der größten Bauxit-Mine des Landes über Abholzung des Regenwaldes, Umweltverschmutzung, Landaneignung und gesundheitliche Probleme“

Misereor: Brumadinho: 5 Jahre Dammbruchverbrechen (25.01.2024)

„Auch Deutschland und deutsche Konzerne spielen eine wichtige Rolle in dieser Wiedergutmachung. Nicht nur der TÜV SÜD, sondern auch andere deutsche Unternehmen sind verwickelt. Die Deutsche Bank beispielsweise vergibt Kredite an den Bergbaukonzern VALE. Andere Unternehmen liefern Maschinen, mit denen wiederum Menschenrechtsverletzungen im Bergbau verursacht werden. Und auch als Rohstoffimporteure stehen Deutschland und deutsche Konzerne in der Verantwortung.“

Europäische Rohstoffpolitik und Unternehmen

Council of the EU: Strategic autonomy: Council gives its final approval on the critical raw materials act (18.03.2024)

„With the Critical Raw Materials Act we want to turn the challenges of our dependencies into strategic autonomy and an opportunity for our economy. This legislative act will boost our mining sector, enhance our recycling and processing capacities, create local and good quality jobs, and ensure that our industry is up and ready for the digital and green transitions. “

European Commission: EU and international partners agree to expand cooperation on critical raw materials (05.04.2024)

“The MSP Forum is a cornerstone of the EU’s strategy to secure a more sustainable supply of critical raw materials. It will be key to reducing our vulnerabilities and to achieve the green and digital transition, both in Europe and beyond. With this global initiative, we want to make sure that international cooperation is up to the task of increasing investment, diversifying supply chains and bringing sustainable benefits to all parties.”

Correctiv: EU-Lieferkettengesetz vor dem Aus: FDP und Wirtschaftslobby attackieren Kompromissentwurf (24.01.2024)

„Zuletzt sah es so aus, als würden am Ende vergleichsweise harte Regelungen herauskommen. Zugleich aber nahmen hinter den Kulissen die Lobbykampagnen einen immer schärferen Ton an: Alarmiert reagierten auch der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) und die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). […] Auffällig ist, dass die FDP nur wenige Wochen später ihre Kehrtwende in Bezug auf das Lieferkettengesetz vollzog und für viele überraschend bekannt gab, das Gesetz komplett abzulehnen.“

Reuters: Norway parliament deal marks major step towards seabed mining (5.12.2023)

„Norway’s minority government and two opposition parties have agreed to allow seabed mineral exploration in the Arctic region, they said on Tuesday, in a key step towards full-scale ocean mining. The deal comes as Norway hopes to become the first country to make deep-sea mining happen on a commercial scale and secure critical minerals and jobs despite concerns over the environmental impact and international calls for a moratorium. “

The Guardian: ‘Breakthrough battery’ from Sweden may cut dependency on China (21.11.2023)

„Europe’s energy and electric vehicle industries could reduce their dependency on scarce raw materials from China after the launch of a “breakthrough” sodium-ion battery, according to its Swedish developer. Northvolt, Europe’s only large homegrown electric battery maker, has said it has made a lower cost, more sustainable battery designed to store electricity which does not use lithium, nickel, graphite and cobalt. “

Brot für die Welt: “EU is business” – Gesetz zu kritischen Rohstoffen (11.12.2023)

„Der alleinige Fokus auf die Versorgungssicherheit der europäischen Industrie bei mangelnder Verpflichtung zur Reduzierung des eigenen Rohstoffbedarfs ist problematisch. Die mangelnde Verankerung und Verbindlichkeit im Kontext des Aufbaus von Wertschöpfungskapazitäten vor Ort birgt für die rohstoffreichen Länder im Globalen Süden die Gefahr, weiterhin billiger Rohstofflieferant für unsere Industrie und Absatzmarkt für teure – jetzt grüne – Industrieprodukte zu bleiben“

Balkan Green Energy News: EU’s Critical Raw Materials Act adopted with looser social, environmental rules (19.03.2024)

“Henrike Hahn […] said provisions are strong for the involvement of local communities and on the rights of indigenous people. However, no explicit mention of free, prior and informed consent (FPIC) could be achieved due to resistance of the council, she claimed. ‘We would have also hoped for stronger provisions in regard to protected areas, where we needed to make some difficult compromises.’”

Raw Materials Coalition: EU’s Critical Raw Materials Act: Civil Society Demands Stronger Environmental Standards, Indigenous Rights Protection, and Demand Reduction Targets (15.11.2023)

„While the CRMA includes language calling for work towards reducing raw material demand, it fails to incorporate a concrete target for raw material consumption reduction. It is very concerning that the principle of Free, Prior and Informed Consent (FPIC) is not explicitly mentioned in the official communication on the CRMA by the European Council. […] The CRMA must ensure that Indigenous Peoples’ rights are guaranteed and FPIC is included in the text. The prominent role the regulation gives to certification schemes as a tool to attest compliance with sustainability criteria for strategic projects is alarming. “

iz3w: Mehr Bergbau in und für Europa? Die EU möchte mit dem Gesetz für kritische Rohstoffe die Energiewende fördern (24.11.2023)

„Das Rohstoffgesetz formuliert das Ziel, 40 Prozent der Weiterverarbeitung in Europa stattfinden zu lassen. […] Diese hohe Rate der Weiterverarbeitung in Europa würde die globale Arbeitsteilung zementieren – Staaten des Globalen Südens als Rohstoffexporteure, Europa als Exporteur von verarbeiteten Rohstoffen oder Endprodukten.“

Project Syndicate: How the EU Can Secure a Sustainable Supply of Critical Minerals (20.12.2023)

“Even though the [IPPC] recommends reducing material consumption to mitigate global warming, this message has been lost in the rush toward renewables. But such an approach would undoubtedly be effective: extracting and processing critical minerals requires vast amounts of water and causes environmental pollution. […] By focusing on lowering demand, and introducing more stringent requirements and effective mechanisms for due diligence, the EU could prevent environmental harms and human-rights abuses while also meeting its goal of building a more independent and resilient bloc.”

Brot Für die Welt: Lithiumabbau: Druck auf indigene Gemeinden steigt (Interview mit Teresa

Hoffmann) (11.12.2023)

„Die Bundesregierung, aber auch die EU müssen in ihren Gesetzgebungen zur Rohstoffpolitik die Debatte um die Reduktion unseres Primärrohstoffbedarfs vorantreiben und dafür verbindliche Ziele und umfassende Maßnahmen festlegen. Gleichzeitig müssen die Einhaltung der Menschenrechte, insbesondere der Rechte indigener Völker, und der Umweltschutz entlang von globalen Wertschöpfungsketten gesetzlich verankert und ambitioniert umgesetzt werden. Das aktuell diskutierte europäische Lieferkettengesetz bietet die Chance dafür.“

BDI: Interview mit Kerstin Jorna: „Wir brauchen globale Transition Champions!“ (06.12.2023)

„Erst chirurgische Handschuhe, dann Chips, Magnesium, Gas nun Gallium, Germanium und Graphit. Nachhaltige Geschäftsmodelle müssen diesen neuen Realitäten Rechnung tragen. Das erfordert […] den Schulterschuss zwischen Politik und Unternehmen: Rohstoffpartnerschaften mit Drittländern, schnelle Entwicklung von Standards für Innovation made in Europe oder viel schnellere Genehmigungsverfahren.“

Mining.com: Zambia to start trading its own copper, competing with Glencore (05.02.2024)

„The government will hire the necessary expertise to start trading its copper, and shouldn’t struggle to compete as it has direct access to the resources […] The move will open a window into the financial world of commodity trading and help the government see how much profit from its copper remains abroad — some of it in countries like Switzerland, where commodity traders including Glencore are based […].“

WSJ: Mining Industry Seeks to Define One Global Standard for Ethical Practices (23.11.2023)

“We are working to build a standard that is practical, implementable, and adaptable for any mine operator with a commitment to responsible mining practices anywhere in the world, regardless of commodity, geography or size,” said a statement from the International Council on Mining and Metals, the World Gold Council, the Copper Mark and the Mining Association of Canada.

Metalle in der Energie- und Mobilitätswende

NDR: Schmutziges Kupfer: Die dunkle Seite der Energiewende (14.11.2023)

„Der vielleicht wichtigste Rohstoff für diese Schlüsseltechnologien ist das Metall Kupfer. Seit Jahren steigt der Preis für Kupfer in noch nie da gewesene Höhen. Minen und Produzenten machen weltweit Milliardengewinne. Doch wo und unter welchen Umständen wird Kupfer abgebaut? Welche Folgen hat der Abbau für die Umwelt? Ein Team des NDR stößt auf eine ökologische Katastrophe.“

PowerShift: Staubiger Glanz: Neue Rohstoffbedarfe der EU, alte Ungerechtigkeiten für Südafrika (25.03.2024)

„Trotz des Endes der Apartheid herrschen innerhalb Südafrikas weiterhin enorme Ungleichheiten, die vor allem daraus resultieren, dass die Gewinne aus dem Bergbau und dem Rohstoffhandel weiterhin nicht hauptsächlich der Mehrheitsgesellschaft zu Gute kommen, sondern den Eliten des Landes sowie ausländischen Akteuren vorbehalten bleiben.“

The Guardian: Extraction of raw materials to rise by 60% by 2060, says UN report (31.01.2024)

„More remote working, better local services and low-carbon transport options such as bikes and trains could be as effective as ramped up vehicle production in meeting people’s mobility needs, with less harmful environmental impacts, the report says. […] Much of Europe’s housing crisis could be resolved by making better use of empty homes, under-utilised space and more community-focused living, rather than building more houses on virgin land. “

UN News: COP28: Extraction of minerals needed for green energy must be ‘sustainable and just’, says Guterres (02.12.2023)

„ ‘The extraction of critical minerals for the clean energy revolution – from wind farms to solar panels and battery manufacturing – must be done in a sustainable, fair and just way,’ the UN chief said […]. ‘We cannot repeat the mistakes of the past,’ with a systematic exploitation of developing countries reduced to the production of basic raw materials.”

Carnegie: Why Pacific Island States Are Concerned About Deep-Sea Mining (27.11.2023)

“Attitudes toward the deep sea are currently driven by commerce and industry—leaving the region ripe for exploitation. A concern for many Pacific states is that deep-sea mining in the Blue Pacific will become a new theater of resource conflict as high-income states descend on identified clusters of polymetallic nodules. While materials found in the high seas are supposed to be global goods that benefit humankind, historical inequities, like environmental and community degradation, may persist.”

PBL: Environmental impacts of extraction and processing of raw materials for the energy transition (08.02.2024)

“Globally, it is estimated that mines cover around 100,000 km2 of land area, while almost 1 million km2 of land is overlaid with mining-related waste (this is more than the global urbanised area). Mining operations are increasingly encroaching upon areas rich in biodiversity: around one third of forests worldwide is (in)directly affected by mining. Also, a large part of water intensive mining activities takes place in regions that are already under water stress […].”

Nickel Unearthed: The Human and Climate Costs of Indonesia’s Nickel Industry (Januar 2024)

„Electric vehicle companies, such as Tesla, Ford, and Volkswagen that have contracts to source nickel from Indonesia, including from companies that have operations at IWIP, should push for sustainable, just supply chains and call on the Indonesian government and mining and smelting companies to protect the land and other rights of Indigenous Peoples and communities in resource-rich areas, minimize deforestation, mitigate air and water pollution, and ensure that the rights of activists and local residents to organize and protest are upheld.“

Aluminum industry watchdog ignored violations at Guinea mine (30.01.2024)

“’ASI claims to be promoting responsible sourcing but certifying the CBG mine at this moment in time does the opposite—it’s greenwashing. It sends a signal to the market, including electric vehicle manufacturers, that CBG has made amends for decades of land grabbing. While CBG has taken steps to improve and we hope this progress continues, it has not yet addressed the vast majority of harm it has caused,’ said Mohamed Lamine Diaby, Executive Director of ADREMGUI.”

npr: Demand for minerals sparks fear of mining abuses on Indigenous peoples’ lands (25.01.2024)

„A core issue for Indigenous groups is the lack of input for where and how the mining happens and if it happens at all. There is a possible solution – something called free prior and informed consent. […] But in the U.S. and most of the world, it’s not mandatory. “

Banktrack: Financiers warned of huge risks to communities and biodiversity as Rio Tinto approves world’s biggest mining project (26.02.2024)

“While the project is still under construction, local communities have already reported widespread land theft, destruction of farmlands, profanation of cultural sites, pollution of sacred springs and drinking water sources, and degradation of fish stocks and other sources of livelihoods.[…] If the project results in an environmental and humanitarian disaster, as Human Rights Watch has warned it could, financiers that uncritically support Rio Tinto will find themselves complicit.”

Global Witness: A rush for Lithium in Africa risks fuelling corruption and failing citizens (14.11.2023)

„These cases show that as the lithium rush ramps up, some of the risks facing mineral-rich countries are all too real. The mineral supply chains for the batteries that will power the green energy revolution should benefit producer nations. Instead, they could embed corruption, fail to develop local economies, and harm citizens and the environment. Battery makers, car firms and policy-makers in consumer countries must ensure that battery mineral supply chains are rigorously screened for corruption and other ESG risks. “

Deutschlandfunk: Afrika im Aufbruch: Eigene Rohstoffe, eigene Wertschöpfung (14.11.2023)

„Die rohstoffreichen Länder Afrikas wollen nicht länger nur exportieren, sondern ihre Bodenschätze selbst weiterverarbeiten. Zum Beispiel zu Batteriezellen für die Energiewende. Die Hoffnung: mehr Arbeit, mehr Wohlstand, mehr Zukunft.“

mdr: Lithium-Abbau im Erzgebirge frühestens ab 2028 (19.01.2024)

„Als Geologe befürworte er die Wiederbelebung des Bergbaus, sagt [Bernhard] Cramer. Denn Deutschlands Wirtschaft benötige auch künftig viele Rohstoffe. Man habe als eine der am weitesten entwickelten Industrien und Gesellschaften der Welt die Wahl, die Rohstoffe ‚von irgendwo her zu kaufen‘, wo man nicht die Kontrolle über Umweltverträglichkeit habe, oder eigene Rohstoffe zu nutzen.“

PIIE: The US should consider a critical minerals trade agreement with Indonesia (16.11.2023)

„ Choosing not to engage with Indonesia would have broader geopolitical and economic implications. First, it would heighten, not dilute, China’s influence in southeast Asian EV supply chains. […] Second, the expressed preference for Australian and Canadian sourcing sends ominous signals to the developing and middle-income countries that are crucial to combatting climate change: mitigation finance for the wealthy, (mostly) anglophone industrialized countries—not for thee. “

CCSI: How ISDS Interferes with the Governance of Critical Minerals for a Just Energy Transition—And What to Do About It (27.03.2024)

„ISDS can have a chilling effect on mining governance by host states as foreign investors challenge state regulation of mineral sectors and states’ authority to govern their resources. In addition to the risk of exorbitantly high awards against the state, states face millions of dollars in legal fees and arbitration costs, even if they successfully defend the case. As a result, states are less likely to take these legitimate measures.“

Metalle in der Kreislaufwirtschaft

DNR: „Recht auf Reparatur“ für ausgewählte Produkte (02.02.2024)

„Die Europäische Verbraucherschutzorganisation BEUC begrüßte die Einigung, insbesondere die Verlängerung der Garantiezeit sowie das Recht, zwischen Reparatur und Ersatz zu wählen. […] Ende Januar hatte das Bündnis Right to Repair (R2R) noch gefordert, dass das Recht auf Reparatur auf alle Produkte ausgedehnt werden und dass der Zugang zu Reparaturinformationen und allen Ersatzteilen ‚breit und erschwinglich‘ sein müsse. Ihre Prioritäten für den Trilog wurden allerdings nicht vollständig umgesetzt.“

DERA: Status Quo des Recyclings bei der Metallerzeugung und -verarbeitung in Deutschland: Recyclingatlas für die Metallerzeugung (19.09.2023)

„Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Deutschland für die meisten Basismetalle wie etwa Kupfer, Aluminium oder Stahl bereits über eine leistungsfähige Recyclingwirtschaft verfügt. Allerdings ist das Potenzial insbesondere bei den Technologiemetallen bei weitem noch nicht ausgeschöpft.“

Germanwatch: Wertvoll für die Kreislaufwirtschaft, aber zu gut geschützt (Dezember 2023)

„Die Kreislaufwirtschaft ist eine Antwort auf viele Zukunftsfragen. […] Doch in der Praxis stehen immer wieder geistige Eigentumsrechte im Weg: Sie erschweren die Reparatur oder Geschäftsmodelle, die die Lebensdauer von Produkten verlängern wollen. Geschäftsgeheimnisse und Patente bremsen beispielsweise die Ersatzteilverfügbarkeit aus. Denn Hersteller sind oftmals die einzigen Anbieter von Ersatzteilen und verkaufen diese teils gar nicht oder nur zu horrenden Preisen.“

Ressourcenkommission: Für eine echte zirkuläre Wende aus der linearen Sackgasse. (Januar 2024)

„Zirkuläres Produzieren und Konsumieren reicht nicht aus, um die Transformation zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Wirtschaft einzuleiten. Die NKWS ist daher in eine übergeordnete, verbindliche und gerechte Ressourcenstrategie einzubetten, in der auch die absolute Reduktion des Ressourcenkonsums und eine engagierte Suffizienzpolitik vorgesehen sind.“

Zivilgesellschaftlicher Protest weltweit

Reuters: Canada’s Gabriel Resources loses damage claim against Romania for failed gold mine project (09.03.2024)

„Gabriel Resources gained concession rights to the Rosia Montana area in 1999 and fought a decades-long battle with civil rights and environmental groups which argued the project would destroy ancient Roman mine galleries and villages, and could lead to an ecological disaster. The project envisioned using cyanides and carving open four quarries which would have destroyed four mountain tops and wiped out three outlying villages of 16 that make up the Rosia Montana municipality.“

SIRGE Coalition: COP28 Organization Sign-On Letter: Ensure Indigenous Peoples’ Rights Are Secured in the “Green” Transition (21.11.2023)

“We will not back down from our role as leaders in the fight for climate action and clean energy. COP28 must be the foundation for governments around the world to build on this momentum and take the urgent steps needed to secure Indigenous Peoples’ self-determination […] so that the world can get this transition right, take the required climate action, and avoid making the mistakes of the past that have put our people and ways of life at risk, and have pushed planetary boundaries to dangerous limits.”

Mongabay: Proposed copper mine modifications spark community outcry in Peru (11.03.2024)

“’The people in this zone are not anti-mine. Why don’t you try to not rush through these consultations but rather actually have a good working relationship with the communities? There is a lack of trust, which makes sense because there isn’t any information,’ [says an environmental engineer at CooperAcción, a nonprofit Peruvian civil association that promotes the rights of rural and Indigenous peoples]. “

BfdW: Lithiumrausch bedroht Rechte indigener Völker (17.04.2024)

“Die Erfahrungen aus Jujuy drohen zur Blaupause für Argentinien zu werden. Die argentinische Regierung plant ähnliche nationale Reformen (oder hat diese bereits umgesetzt), um ein extraktivistisches Modell in geschützten Ökosystemen des Landes auszubauen und dabei die Menschenrechte, die Rechte indigener Völker und der Umwelt zu beschneiden, sowie legitime soziale Proteste zu kriminalisieren.”

OPSAL: Atacameño Communities Maintain Protest Camps in the Atacama Salt Flat and Raise Awareness about out the Environmental Impacts of Lithium Mining (29.02.2024)

„We are here to defend our territory from the great mining invasion that exists. The impact will be greater with this new agreement between Codelco and SQM, the overexploitation of the mineral and how much damage it does to us as the community of Socaire, who are directly impacted.“

Balkan Insight: Serbian Environmentalists Alarmed by Renewed Talk of Rio Tinto Mine (22.01.2024)

„Since [the] ruling Serbian Progressive Party again won parliamentary elections held in December by a landslide, securing another four-year mandate, critics say the government feels safer about reviving the project openly. Activists fear the project will damage water and land in western Serbia, while some Serbs say they feel steamrollered by the powerful multinational mining giant. They also say the financial benefits for the country will be small and note that Rio Tinto’s various ventures around the world have often been dogged by controversy“

Mining Weekly: Women in Mining South Africa Launches Bold Initiative Addressing Gender-Based Violence (23.11.2023)

“Sexual harassment and sexual violence are unfortunately pervasive in the mining industry. The mining operations are usually in remote and isolated locations which makes women more vulnerable to violence. In addition to these women and men work and live in the same communities, making it harder to make complaints against a colleague or a supervisor.”

Publikationen

DEUTSCHSPRACHIGE NEUERSCHEINUNGEN

BGR: Deutschland – Rohstoffsituation 2022

CorA: Standards & Zertifizierungen: Anforderungen im Rahmen gesetzlicher Sorgfaltspflichten aus zivilgesellschaftlicher Sicht

ifeu: Nutzung und Reduktionspotentiale von Basismetallen in Deutschland und der EU

FDCL, PowerShift: Neuer Rohstoffboom in Lateinamerika in Zeiten von Krieg und Klimakrise

FIAN: Guinea: Menschenrechtsverletzungen durch rücksichtslosen Bauxitabbau

HBS: Südosteuropa: Der große Raubzug

Germanwatch: Wertvoll für die Kreislaufwirtschaft, aber zu gut geschützt

KfW: Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Kupfer, Lithium und Seltenen Erden

Öko-Institut e.V.: Bedarf strategischer Rohstoffe für den Pkw- und Lkw-Sektor in Deutschland bis 2040

PowerShift: Global Gerechte Grüne Transformation?

PowerShift: Neue Rohstoffbedarfe in der EU – wie sie alte Ungerechtigkeiten in Südafrika verschärfen

PowerShift: Rohstoffe um jeden Preis – eine Analyse des Critical Raw Materials Act

PowerShift: Weniger Metalle verbrauchen – So gelingt die Rohstoffwende in Deutschland

RLS, GPF: 9. Tagung der zwischenstaatlichen AG für ein verbindliches UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten

SÜDWIND, HBS: Factsheet: Menschenrechte im Finanzsektor

SÜDWIND: Factsheet: Wie kann Europa Menschenrechte im Finanzsektor stärken?

SWP-Aktuell: Rohstoffversorgung in Zeiten geoökonomischer Fragmentierung

 

ENGLISCHSPRACHIGE NEUERSCHEINUNGEN

BfdW: Lithium Fever: Indigenous Peoples’ Rights under Attack in Jujuy, Argentina

EJF: Critical minerals and the green transition: do we need to mine the deep seas?

Global Witness: A rush for Lithium in Africa risks fuelling corruption and failing citizens

HBS: Value Addition in the Context of Mineral Processing

HRW: Asleep at the Wheel: Car Companies’ Complicity in Forced Labor in China

ICMM: Water Stewardship Maturity Framework

IGF: What Makes Minerals and Metals ‘Critical’?

IGF: Financial Benefit-Sharing Issues for Critical Minerals

IGF: Integrating Gender Equality and Mine Closure: Actions for governments

ODG: Mapping the Impacts and Conflicts of Rare-Earth Elements

RMC: How to strengthen the EU’s Critical Raw Materials Strategic Partnerships

IRP: Global Resources Outlook 2024: Bend the trend

WRF: Rethinking Value – Resources for Planetary Wellbeing

WWF: Bringing batteries production to Europe – in a green and responsible way