Liebe Leser*innen,
herzlich willkommen zur 37. Ausgabe des AK Rohstoffe Newsletter!
Nach dem neuen Eckpunktepapier zur Erweiterung der deutschen Rohstoffstrategie ist vor der Verkündung des “Critical Raw Materials Act” auf europäischer Ebene. Mit Hochdruck und rasantem Tempo arbeiten die europäischen Institutionen gerade daran ein Rohstoffgesetz auf den Weg zu bringen, was die Versorgung in der EU mit Kritischen bzw. Strategischen Rohstoffen sicherstellen soll. Als AK Rohstoffe haben wir in den letzten Monaten alle Kräfte gebündelt, um auf diesen Prozess einzuwirken, der an vielen Stellen droht neokoloniale Strukturen zu verstetigen.
Als AK Rohstoffe haben wir in den letzten Monaten alle Kräfte gebündelt, um auf diesen Prozess einzuwirken, der an vielen Stellen droht neokoloniale Strukturen zu verstetigen. Neben den Presseartikeln, die die Thematik aufgreifen, möchten wir Euch und Ihnen außerdem den Fokus-Artikel empfehlen, der die rohstoffpolitische Dimension der aktuellen europäischen Nachhaltigkeitsagenda beleuchtet und erneut deutlich macht, dass Energie- und Rohstofwende zusammen gedacht und angegangen werden sollten.
Nun bleibt uns nur noch für die tatkräftige Mitarbeit im Netzwerk zu danken und informations- und hilfreiche Lektüre zu wünschen!
Solidarische Grüße aus dem Koordinierungsbüro,
Leonel Müller und Hannah Pilgrim
FOKUS: Zugang zu Rohstoffen -Im Namen der Nachhaltigkeit
„Der europäische Green Deal soll ein nachhaltiges Wachstum in Europa vorantreiben und hat zum Ziel, dass die Europäische Union bis 2050 klimaneutral ist. Jedoch wird die Grundannahme, dass die europäische Wirtschaft weiterhin wachsen muss, nicht in Frage gestellt. Wirtschaftliches Wachstum von Ressourcennutzung zu entkoppeln, wird zwar angestrebt entbehrt aber konkreter Strategien und Zielvorgaben. Vielmehr möchte man den Zugang zu Rohstoffen sichern, um die Resilienz der europäischen Wirtschaft zu gewährleisten und in eine dekarbonisierte und digitalisierte Wirtschaft zu investieren. Flankierend sollen zwar in Zukunft verbindliche unternehmerische Sorgfaltspflichten, die Einhaltung von Menschenrechten und den Schutz der Umwelt entlang der Lieferkette gewährleisten. Dieser wichtige und längst überfällige Schritt ändert aber nichts an den vorherrschenden Macht – und Ausbeutungsstrukturen in globalen Lieferketten und an der grundsätzlichen Problematik des hohen Ressourcenverbrauchs der EU. Deshalb benötigen wir eine umfassende Rohstoffwende, die gängige Konsummuster im globalen Norden aufbricht, um eine globale zukunftsfähige und gerechte Entwicklung und eine sozial-ökologische Transformation für alle zu ermöglichen.“
Der vollständige Artikel „Zugang zu Rohstoffen – Im Namen der Nachhaltigkeit“, geschrieben von Teresa Hoffmann, Kristina Saenger (Brot für die Welt) und Hannah Pilgrim (AK Rohstoffe), ist auf der Website von Brot für die Welt zu finden. Dieser Artikel wurde im Original auf Spanisch von der argentinischen NGO „FARN” im “Informe Ambiental 2023“ veröffentlicht.
Deutsche Rohstoffpolitik
Brot für die Welt: „Europe First“ – auch in der Rohstoffpolitik
„Heute [16.03.23] hat die EU-KOM einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, der europäischen Unternehmen den Zugriff auf Rohstoffe aus dem Ausland sicherstellen soll. Für den ökologischen Strukturwandel scheint dieser Schritt unausweichlich. Doch was für Europa der Startschuss für eine Investitionsoffensive in grüne Technologien ist, birgt für den Globalen Süden die Gefahr der Verfestigung neokolonialer Strukturen.“
„Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Franziska Brantner: „Die europäische Rohstoff-Initiative ist sehr wichtig und dringend erforderlich. Für die Transformation hin zur Klimaneutralität und die Sicherung des Industriestandorts Europa brauchen wir eine sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung. Die Ziele, die die Kommission bis 2030 setzt, sind sehr ambitioniert – und das ist gut so!“
Kleine Anfrage Die Linke: Menschenrechtsverletzungen in Zusammenhang mit Kupferförderung in Peru
„Peru spielt in den letzten Jahren vor allem beim Import von Kupfererzen und -konzentraten, also Produkten ganz am Anfang der Wertschöpfungskette, eine Rolle. So rangiert der Anteil peruanischer Erze und Konzentrate an den deutschen Gesamtimporten dieser Spezifikation in den Jahren 2013 bis 2022 zwischen 17 und etwas über 29 Prozent. Damit nahm das Land Plätze zwischen 1 und 4 auf der Rangliste der Erz- und Konzentratlieferanten ein.“
BMUV: „Zirkuläres Wirtschaften muss Treiber für Umwelt- und Klimaschutz werden“
„Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) soll Maßnahmen zielführend und realistisch formulieren, die eine möglichst breite Unterstützung finden. Das heutige Spitzengespräch “1. Dialogforum Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie” markiert den Auftakt eines Stakeholderprozesses, der über verschiedene Formate und Akteurskonstellationen die Perspektiven aus Wirtschafts- und Umweltverbänden, Gewerkschaften, Verbraucherschutz, Forschung und Zivilgesellschaft zusammenführen wird.“
Netzwerk Ressourcenwende: Bedingungen für den Erfolg der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie
„Daher muss sich die NKWS am übergeordneten Ziel der absoluten und signifikanten Senkung des
primären Ressourcenverbrauchs ausrichten. Das hat sich die Ampelkoalition in ihrem
Koalitionsvertrag als Regierungsziel gesetzt. Wir erwarten, dass die NKWS dieses Regierungsziel
endlich konkretisiert und die Umsetzung einleitet.“
ntv: Bund tüftelt an Staatsfonds zur Rohstoffsicherung
„Der Bund schafft bei seinen Plänen, unabhängiger von Importen aus Ländern wie China oder Russland zu werden, neue Fakten, wenn es die Ampelkoalition zulässt: Wie die US-Finanzagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, erwägt die Regierung einen Fonds aufzulegen, der den Abbau von Rohstoffen finanzieren soll. Ausgestattet werden soll er mit ein bis zwei Milliarden Euro.“
SWP: Auf Partnersuche: neue Allianzen im Rohstoffsektor
“Rohstoffpartnerschaften sind ein bedeutsames Element einer nachhaltigen Rohstoffaußenpolitik. Die Autorinnen und Autoren blicken auf einige Staaten [Sambia, Demokratische Republik Kongo, Lithium-Dreieck, Indonesien, Indien, Südafrika, Kanada, Saudi-Arabien, China], mit denen die Bundesregierung Rohstoffkooperationen eingehen könnte, und machen Vorschläge, wie diese Zusammenarbeit aussehen kann.”
Germany eyes critical materials fund of as much as $1.1 billion
„Germany plans to set up a state fund worth between €500 million and €1 billion ($546 million to $1.1 billion) to support the mining of raw materials critical to accelerate the country’s green transition, Economy Minister Robert Habeck said. The amount is around half that previously being considered, however, reflecting new spending constraints as the government tries to slash its budget for next year. People familiar with the matter told Bloomberg in April it could total as much as €2 billion.“
„Das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk fordert die Bundesregierung auf, sich für eine absolute Senkung des metallischen Rohstoffverbrauchs und eine Rohstoffwende einzusetzen. Nur mit der Absenkung unseres Verbrauchs auf ein global gerechtes Maß können weitere Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und eine Verschärfung der Klimakrise durch den Rohstoffabbau verhindert werden, so INKOTA.“
Stiftung Energie & Klimaschutz: Mit nachhaltiger und sicherer Rohstoffversorgung Wohlstand erneuern
„Damit Erneuerbare Energien unsere Gesellschaft wirklich widerstandsfähiger machen, dürfen wir auch für ihre Produktion entlang der Wertschöpfungskette nicht abhängig von autoritären Staaten sein. China hat in den letzten Jahren strategisch de facto Monopole für die Weiterverarbeitung vieler kritischer Rohstoffe aufgebaut, gezielt in rohstoffreichen Ländern sich Bergbaurechte gesichert und in Anlagen investiert.“
„Sehr bewusst wahrgenommen werden nun endlich auch die Abhängigkeiten Deutschlands und der EU von metallischen Rohstoffen, die wiederum zentral für die Digitalisierung sowie die Energie- und Mobilitätswenden sind. Bloß nicht die gleichen Fehler wiederholen, ist die Devise. Dabei ist aber längst klar, dass in der Solar- oder Windenergiebranche bereits dramatische Anhängigkeiten bestehen:“
Tagesschau: Tiefseebodenbergbau Folgen noch nicht abzusehen
„Noch ist unbekannt, wie lange es dauert, bis die Tiere zur vollen Größe heranwachsen. ‚Sind zum Beispiel die Anemonen, Korallen, Schwämme fünf Jahre alt, 50 oder 500 Jahre? Das wissen wir im Moment noch nicht.‘“
„Die nationalen geologischen Dienste von Deutschland und Frankreich, BGR und BRGM, haben ein neues bilaterales Kooperationsabkommen vereinbart. Das Abkommen wurde im Rahmen der 54. Generalversammlung der Assoziation der europäischen Geologischen Dienste, EuroGeoSurveys (EGS), in Dublin von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und dem stellvertretenden Generaldirektor von BRGM, Dr. Christophe Poinssot, unterzeichnet.“
Die Bundesregierung: Nationale Sicherheitsstrategie – Wehrhaft. Resilient. Nachhaltig.
„Die Bundesregierung wird daher verstärkt die Potentiale der Kreislaufwirtschaft, der Ressourceneffizienz und unter Berücksichtigung von Umweltbelangen die Potentiale der heimischen Rohstoffförderung in den Blick nehmen, wo dies zu Diversifizierung unserer Rohstoff- und Energieversorgung beiträgt und einseitige Abhängigkeiten reduziert. Bei Entscheidungen über neue Vorhaben der Rohstoffförderung werden wir sicherheitspolitische Erwägungen verstärkt einfließen lassen.“
Deutsche Unternehmen / Verbände
BDI: Critical Raw Materials Act: Richtige Ziele gesetzt, Instrumente zur Umsetzung vernachlässigt
„Europa muss im geopolitischen Wettlauf nach kritischen strategischen Rohstoffen mithalten und Tempo machen, doch eine dringend notwendige Finanzierungsoffensive fehlt dem CRM Act. Während weltweit in Rohstoffprojekte weit vor Abbaubeginn investiert wird, stellt der CRM Act keinen eigenen Rohstoff-Investitionsfonds zur Verfügung, sondern verweist vage auf andere EU-Programme sowie die Mitgliedstaaten. Das ist zu wenig.“
„Mit dem Critical Raw Material Acts hätte Europa die Chance gehabt, hier aufzuholen und neue Standards zu setzen. Die notwendige politische Entschlossenheit und zukunftsweisende Strategie für eine rohstoffsichere Zukunft bleibt allerdings – neben einigen richtigen Impulsen – weitestgehend aus; und damit ausdrücklich weit hinter den Erwartungen und Notwendigkeiten zurück“, erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller.“
Finanznachrichten: VW und BASF sprechen mit Indonesien über Batteriematerialien
„Volkswagen, BASF und das französische Bergbauunternehmen Eramet wollen offenbar in Indonesien in den Aufbau einer Lieferkette für Elektroautobatterien investieren. Der indonesische Präsident Joko Widodo und der Investitionsminister Bahlil Lahadalia sagten zu Wochenbeginn, sie hätten sich mit Vertretern der genannten Firmen getroffen, um über ein “Ökosystem für Elektrofahrzeugbatterien” in der Provinz Nord-Maluku zu sprechen.“
Infostelle-Peru: Wie gut sind deutsche Unternehmen in Peru auf das Lieferkettengesetz vorbereitet?
„Die NRO Equidad hat sieben in Peru tätige deutsche Unternehmen daraufhin angeschaut, ob sie die Anforderungen des neuen Lieferkettengesetzes erfüllen. Am 1. Januar 2023 trat das Lieferkettengesetz größtenteils in Kraft. Damit entstehen weitere menschenrechtsbezogene und umweltbezogene Verpflichtungen für deutsche Unternehmen in Peru. Kurz nach dem Inkrafttreten der neuen Regelung stellt sich die Frage, wie gut die in Peru tätigen deutschen Unternehmen darauf vorbereitet sind.“
Europäische Rohstoffpolitik und Unternehmen
„Die EU-Kommission hat deshalb Vorschläge vorgelegt, wie die europäische Industrie sicher und nachhaltig mit kritischen Rohstoffen versorgt werden kann. Das Ziel: alle Stufen der europäischen Wertschöpfungskette für kritische Rohstoffe stärken; die Einfuhren der EU diversifizieren, um strategische Abhängigkeiten zu verringern; das Risiko, dass die Versorgung unterbrochen wird, besser überwachen und eindämmen. Kritische Rohstoffe sind für den ökologischen und digitalen Wandel ebenso wie in der Verteidigung und der Raumfahrt unverzichtbar.“
„Mit großer Sorge blicken Umwelt- und Menschenrechtsorganisation in dieser Woche nach Brüssel. Mehrere EU-Institutionen, darunter der Industrieausschuss des EU-Parlaments und der Rat „Wettbewerbsfähigkeit“ der Mitgliedstaaten, diskutieren in den kommenden Tagen über das europäische Gesetz zu Kritischen Rohstoffen („Critical Raw Materials Act“). Die Organisationen warnen davor, dass der Gesetzentwurf in seiner jetzigen Form massive Risiken für Menschenrechte und Umwelt berge – er könne sogar die demokratische Teilhabe innerhalb und außerhalb der EU aushebeln.“
Deutschlandfunk: Große Ambitionen, wenig Instrumente (Podcast)
Bei einigen Rohstoffen ist die EU fast komplett abhängig von China. Mit einer eigenen Rohstoffstrategie will Brüssel das ändern und die Eigenversorgung stärken. Rohstoff-Experte Michael Reckordt ist bezüglich der Ziele allerdings „sehr skeptisch“.
electrive.net: EU-Parlament billigt umfassende Batteriemarkt-Regulation
Das EU-Parlament hat neue Regeln für die Gestaltung, Herstellung und das Recycling aller in der EU verkauften Batterietypen verabschiedet. Für Batteriehersteller gelten damit künftig strengere Umwelt- und Sorgfaltspflichten, wenn sie auf dem europäischen Markt verkaufen wollen.
Euractiv: Rohstoffe: EU-Parlament könnte Ziele für heimische Produktion verwerfen
„Die für das Gesetz über kritische Rohstoffe zuständige deutsche Abgeordnete im Europäischen Parlament, Nicola Beer, sagte, sie werde die Notwendigkeit von Zielvorgaben für den Abbau, die Verarbeitung und das Recycling von strategischen Rohstoffen in Europa prüfen.“
Politico: Europe´s green dilemma: Mining key minerals without destroying nature
“We keep expanding protected areas, and we can’t afford that anymore right now,” said Hildegard Bentele, an MEP with the conservative European People’s Party. […] Conservationists insist the EU’s nature laws are there for a reason. “Especially in light of the climate crisis and the high rate of biodiversity loss, the priority cannot simply be: more mining, more mining,” said Michael Reckordt, section head for raw materials at the NGO PowerShift.”
tni: Between a mineral and a hard place – Indonesia’s export ban on raw minerals
In the era of the energy transition, questions of state control and power are back on the agenda in a big way. All of these dynamics are coming to the fore now, particularly as the US and the EU – seeking to lessen their industries’ dependence on Chinese actors – pursue various state policies to gain greater access and control over the so-called transition minerals. This longread examines some of the tensions the Indonesian state is facing along with its contradictory policies as it seeks to navigate these challenges.
FR: Entwurf der EU: Mehr Rohstoffe aus sollen aus den Minen Europas kommen
„Die Europäische Union will unabhängiger von Importen werden und mehr Mineralien wie Lithium verstärkt selbst fördern. Kritiker:innen fehlt die Stärkung der Menschenrechte in den traditionellen Lieferländern.“
Correctiv: – Verheerende Lieferketten
„Aus dem früheren Papier geht hervor, dass SPD und Grüne für ein viel ambitionierteres EU-Lieferkettengesetz eingetreten waren; beteiligt sind unter anderem das Arbeitsministerium von Hubertus Heil (SPD) und das Wirtschaftsministerium Robert Habecks (Grüne). Aber strengere Vorgaben scheiterten offenbar am Widerstand des Justizministeriums unter Marco Buschmann (FDP).“
Taz: Interview mit Co-Chefin Club of Rome
„Ich nenne es neokolonial. Als der Krieg in der Ukraine begann, kamen die Europäer nach Afrika und verlangten mehr Gas und Kohle, wie der deutsche Energieminister in Südafrika. Die EU schnürte aber auf dem Klimagipfel in Glasgow 2021 ein Paket, genannt JETP, um Südafrika bei der Dekarbonisierung zu helfen. Jetzt aber holt sich Deutschland in Namibia Wasserstoff und bittet Südafrika, es mit Kohle zu versorgen. Es ist das Muster der Vergangenheit, das Muster des Kolonialismus.“
EU-Kommission: Global Gateway: EU und Argentinien intensivieren Zusammenarbeit bei Rohstoffen
„Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der argentinische Präsident Alberto Fernández haben heute in Buenos Aires eine Vereinbarung über eine Partnerschaft für nachhaltige Rohstoff-Wertschöpfungsketten zwischen der EU und Argentinien unterzeichnet.“
„Die Kommission hat einen Plan vorgestellt, wie sie Europas Wettbewerbsfähigkeit erhöhen will. Der „grüne Industrieplan“ (Green Deal Industrial Plan) soll insbesondere die Netto-Null-Industrie (also die CO2-neutrale Industrie) stärken und den raschen Übergang zur Klimaneutralität unterstützen. Der Plan baut auf früheren Initiativen auf und stärkt den EU-Binnenmarkt, wobei er die laufenden Programme des Europäischen Green Deal und von REPowerEU ergänzt.“
Mining.com: The deep sea mining debate is “gone” – it´s happening, says The Metals Company CEO
“Despite opposition from environmental groups, the CEO of The Metals Company (TMC) which has exclusive access to the Nori Clarion-Clipperton Zone (CCZ) polymetallic project, located 4,000 metres deep in the northeastern Pacific Ocean and ranked as the world’s biggest undeveloped nickel project, sees deep sea mining happening by the end of 2024.”
Metalle in der Energie- und Mobilitätswende
Taz: Lithium für 500.000 E-Autos im Jahr
„Die vermutlich letzte Hürde ist gefallen. Ende der Woche hat die portugiesische Umweltbehörde die Umweltverträglichkeit der Pläne für die größte Lithiummine in Europa bestätigt, für die Genehmigung aber Auflagen gemacht. Wenn die potenziellen Betreiber diese akzeptieren, steht dem umstrittenen Tagebau im Norden Portugals nahe der spanischen Grenze nichts mehr im Wege.“
“In this first instalment of a series on the global battery value chain, SOMO exposes, in 14 visuals, the phenomenal growth in battery production predicted by 2031. This ‘battery boom’ raises serious questions about the scale of mineral consumption, where these raw materials are coming from and – critically – who is consuming them.”
Boston Review: Does our Sustainable Future start in the Mine?
“The concern about rare earth supply chains as a “dirty secret” for green energy is misleading, the unfortunate result of environmental justice concerns deployed in bad faith to protect the fossil-fueled status quo. Though the social and environmental concerns are valid, they are not solely tied to renewable energy. Rare earth elements are used in every major form of energy generation.”
Deutschlandfunk: Metallverbrauch für die Energiewende
„Michael Reckordt spricht in der Sendung „Umwelt und Verbraucher“ über die PowerShift-Studie ‚Metallverbrauch für die Energiewende‘.“
electrive.net: Rohstoffpartnerschaft: EU bahnt sich Weg für Verhandlungen mit USA
„In das geplante Abkommen zwischen der EU und den USA über kritische Mineralien für die Batterien von Elektroautos kommt Bewegung. Die EU-Kommission hat nun ihre Verhandlungsrichtlinien für das Abkommen angenommen. Und somit ihr Feld weitgehend bestellt, um Verhandlungen mit den USA aufzunehmen.“
SWR: Schmutziges Geschäft – Der Kampf um die Seltenen Erden (Podcast)
„Deutschland ist ein rohstoffarmes Land und wir sind nicht nur bei Energie auf andere angewiesen: kritische Metalle und seltene Erden – ohne sie geht moderne Technik nicht. Und wenn wir bei Erdgas eine fatale Bindung an Russland hatten, ist der kritische Partner bei vielen anderen Rohstoffen China. Wie groß ist der Schaden, warum sind wir abhängig und wie kommen wir da weg?“
“The field of sustainable business is littered with apparent oxymorons: “clean coal”, “ethical tobacco”, “responsible gambling”, and now, the latest in this illustrious list, “nature-positive mining”. That’s right. An industry that revolves around “breaking ground” to extract natural resources is anxious to position itself as a defender of the natural environment. It sounds like poppycock, but could it just be possible?”
The Citizen: Tanzanian firm sign mining supply deal with Elon Musk´s Tesla
“Uranex said in a statement yesterday that under the agreement worth an undisclosed amount, Tesla has agreed to purchase from Magnis Energy Technologies between 17,500 tonnes and 35,000 tonnes per annum of Anode Active Material (AAM) from February 2025 for three years.”
BGR: Vergleich: Klimaauswirkungen eines Bergbaus in der Tiefsee und an Land
“Die aus diesen Modellen gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass das Treibhauspotential sowie der
akkumulierte Energieaufwand bei der Gewinnung der Metalle aus den Manganknollen vor allem durch die Weiterverarbeitung bestimmt wird und in der Summe etwas niedriger liegen als jene aus dem landgebundenen Bergbau, aber in derselben Größenordnung sind.”
Taz: Manganknollen sind radioaktiv – Schätze der Tiefsee
„Der geplante Bergbau in der Tiefsee steht vor einer weiteren Schwierigkeit. Laut einer vergangene Woche veröffentlichten Studie des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven liegt die radioaktive Belastung untersuchter Manganknollen über den Grenzwerten der deutschen Strahlenschutzverordnung.“
Taz: Umweltfolgenforscher über Tiefseebergbau: „Es geht um das Erbe der Menschheit“
„Konzerne wollen Rohstoffe wie Mangan künftig auch aus der Tiefsee gewinnen. Das hätte Auswirkungen auf das Ökosystem, sagt Forscher Matthias Haeckel.“
Human Rights Watch: Deutschlands Run auf „kritische“ Rohstoffe ist ein Problem für Menschenrechte
„Bis 2030 will Deutschland 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energiequellen beziehen und 15 Millionen Elektroautos zulassen. Doch der Ausbau der Windenergie kommt nur langsam voran, und die Autoindustrie ist erst spät in den Markt für Elektrofahrzeuge eingestiegen. Außerdem werden für die Energiewende große Mengen an Mineralien wie Lithium, Kobalt, Mangan und Kupfer benötigt: Ressourcen, die sich hauptsächlich in Afrika, Lateinamerika und Asien befinden.“
Metalle in der Kreislaufwirtschaft
WEED: E-Mobilität – fit für den Kreislauf? Recycling von Lithium-Ionen-Batterien
„Doch während das Recycling anderer Akkutypen wie Blei-Säure-Akkus bereits seit vielen Jahren im industriellen Maßstab erfolgt, steht das Recycling von LIB noch am Anfang. Das vorliegende Factsheet beleuchtet daher zunächst den Aufbau von Li-Ionen-Akkus, erläutert die wichtigsten derzeit angewandten Recycling-Verfahren und beschreibt den aktuellen Stand des Recyclings. Abschließend werden Empfehlungen für Unternehmen, politische Entscheidungsträger*innen und öffentliche Vergabestellen vorgestellt.“
Tagesschau: Wenn Energie fürs Recyceln zu teuer ist
„Recycling schont Umwelt und Ressourcen. Doch mit den extrem gestiegenen Energiekosten lohnt es sich oft kaum noch. Und auch der Energiepreisdeckel der Bundesregierung kann nicht alles abfedern. Ein Ortsbesuch.“
„Janine Korduan vom BUND hält indes das Potential der Kreislaufwirtschaft für überschätzt. Um Produkte und Materialien wieder zu nutzen, brauche es erhebliche Mengen an Energie und Primärmaterialien, sagte sie. Bei jedem Recyclingvorgang gebe es Material- und Energieverluste. „Es gibt keine verlustfreie Kreislaufwirtschaft“, betonte Korduan. Primäres Ziel zirkulären Wirtschaftens könne es daher nicht sein, Materialien „irgendwie im Kreis zu führen“. Vielmehr gelte es, den Verbrauch von Primärrohstoffen absolut zu senken.“
PowerShift: Rohstoffwende und Energiewende zusammen denken
„In dieser Studie untersuchen wir die Potenziale und den aktuellen Stand des Recyclateinsatzes im Bereich der erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa. Wie werden Recycling- und Kreislaufpotenziale derzeit untersucht und genutzt? Welche wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Hebel gibt es entlang der Produktionsketten, um die Kreislaufführung auszubauen?“
euwid: BMUV startet Dialogprozess zur Kreislaufwirtschaftsstrategie
„Zum Auftakt des Diskussionsprozesses für die Kreislaufwirtschaftsstrategie hat der NABU gemeinsam mit 22 anderen Umwelt- und Naturschutzorganisationen – darunter DUH, BUND und Greenpeace – ein Forderungspapier veröffentlicht. Darin definieren die NGOs Rahmenbedingungen und Eckpfeiler, die aus ihrer Sicht entscheidend sind für den Erfolg einer nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie.“
Zivilgesellschaftlicher Protest weltweit
„‚Wir bezahlen für den Energiewandel des globalen Nordens‘, resümiert Umweltschützer Cuenca. Man würde nicht über weniger Energieverbrauch reden, sondern mit aller Kraft versuchen, den Wohlstand des Globalen Nordens aufrecht zu erhalten. Als Beweis nennt er den Pilotversuch für „grünen“ Treibstoff von Siemens und Porsche. „Der Treibstoff soll die Rennwagen von Porsche antreiben“, sagt Cuenca, stoppt und macht einen Gesichtsausdruck, der die Ironie der Geschichte aufzeigen soll.“
The Guardian: ´Green colonialism´: Indigenous world leader warn over west´s climate strategy
“They look to us to carry the heaviest burden and it’s a disproportionate part of the burden,” she said of Indigenous peoples caught in the middle of a climate conundrum. “We need to reduce CO2 emissions globally, and we need to seek alternative energy sources, but we also need to protect the Indigenous cultures because we are the guardians of nature, which is part of the solution.”
„Die Studienergebnisse waren so eindeutig, wie erschreckend: In der vorletzten Septemberwoche vergangenen Jahres legte das Forscher:innenteam der Oswaldo-Cruz-Stiftung (Fiocruz) unter der Leitung des Forschers Paulo Basta die Ergebnisse einer 2019 durchgeführten Untersuchung über die Quecksilberkontamination der indigenen Munduruku-Bevölkerung am Tapajós vor.“
Foreign Policy in Focus: Manifesto for an Ecosocial Energy Transition from the Peoples of the South
“In this Manifesto for an Ecosocial Energy Transition from the Peoples of the South, we hold that the problems of the Global – geopolitical – South are different from those of the Global North and rising powers such as China. […] In the context of climate change, ever rising energy needs, and biodiversity loss, the capitalist centers have stepped up the pressure to extract natural wealth and rely on cheap labor from the countries on the periphery. Not only is the well-known extractive paradigm still in place but the North’s ecological debt to the South is rising.”
Forbidden Stories: The Rafael Project
“At 7:10 p.m. on October 16, 2022, Rafael Moreno was shot dead in the city of Montelíbano […]. Today, this collaborative and international investigation is revealing significant information pertaining to environmental and health damage by mining companies in Córdoba, the region of Colombia Rafael is from, and unmasking, for the first time at-scale, a massive system of cronyism and the probable embezzlement of public funds that Rafael had begun to look into.”
Infostelle-Peru: Da wo das Kupfer herkommt
„Zwischen den Minen Antapaccay und Las Bambas liegen 255 Kilometer Anden, traditionelles Quechua-Gemeinschaftsland und potentielles Kupferabbaugebiet, um das sich nun Dorfgemeinschaften, Bergbaufirmen und der peruanische Staat streiten. Der Sozialanthropologe und Journalist Thomas Niederberger und der Fotograph Jacob Balzani-Lööv sind diesen „Bergbau-Korridor“ abgefahren.“
Infostelle-Peru: Goldfieber bedroht Awajun am Fluss Cenepa
Über die Situation des Amazonasgebiets am Cenepa, die Bedrohungen und die Alternativen des Awajún-Volkes sprach Vanessa Schaeffer von der Infostelle Peru mit Augostina Mayan, einer Anführerin der Awajún-Indigenen, Mitglied von ODECOFROC und von der peruanischen Regierung als Umweltschützerin anerkannt.
Infostelle-Peru: ESCAZU JETZT!
Das Abkommen von Escazú, ein regionales Abkommen über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbeteiligung und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten in Lateinamerika und der Karibik, wurde 2018 in der Stadt Escazú in Costa Rica abgeschlossen und trat 2021 in Kraft, nachdem es 15 Mitglieder ratifiziert hatten. Dieses Abkommen ist das erste, das nicht nur Menschenrechte und Klimawandel miteinander verbindet, sondern auch Maßnahmen zum Schutz von Umweltschützer*innen vorsieht.
Survival International – Indonesia: Uncontacted tribe being destroyed for electric car batteries
“A vast mining scheme on the island of Halmahera is part of Indonesia’s plan to become a major producer of electric car batteries – a plan into which Tesla and other companies are pouring billions of dollars. But nickel mining is set to destroy vast areas of the forested interior of Halmahera. These forests are inhabited by 300-500 uncontacted members of the Hongana Manyawa tribe. If mining goes ahead as planned, they will not survive the destruction.”
BenchMarks Foundation: Alternative Mining Indaba 2023 Declaration
“A just energy transition (JET) demands an egalitarian society where no-one is rich or poor but has equal access to resources and opportunities to improve the living standards of communities. Integral to this, is the right to participate in critical decision-making in matters that affect our own lives. It follows that we will not wait for anyone to define the transition without us and the most marginal in our society.”
Womin: Women artisanal miners in Tanzania
“Moreover, despite women securing the right to work in the mines, the inequality continues to be reproduced. Men can extract more out of labour and land, largely due to social arrangements that make it easier for them to lay claim over land that has richer ores and deploy coercion to impose labour controls. Meanwhile, the artisanal mining sector which is regulated in Tanzania is also taxed heavily by the government. Investors, pit owners, and those working in the pits are all taxed. A much stiffer regime than what prevails for corporate giants who gain from beneficial conditions and tax holidays.”
Oxfam Blog: scramble for clean-energy minerals is hurting African communities
“History teaches us that these boom-and-bust cycles will end the same way: with our governments in a race to the bottom to explore and approve new mines as quickly as possible, at great cost to our communities and to our national purses and lines of credit. Why are Africans being asked to shoulder the burden, once again, of another resource scramble? Haven’t we learned enough lessons from history about how to get this right?”
“Every day, people across the globe are taking action to protect their communities, environments, and livelihoods from irresponsible business practice and demanding that companies uphold their responsibility to respect human rights, sometimes at great personal cost. Our data tracking attacks against these human rights defenders reveals the majority are against people raising concerns about harm to our shared environment.”
Emergence Magazine: Poisoned Beauty
“In 1977, over four hundred families living in Geamăna village in the Apuseni Mountains of western Romania were evacuated to make room for a tailings pond for the country’s largest copper mine. Forty years later, Romanian photographer Gheorghe Popa captured the effects of the toxic runoff […].”
Publikationen
DEUTSCHSPRACHIGE NEUERSCHEINUNGEN
BUND: Ressourcenschutz heißt drastische Verringerung des Ressourcenverbrauchs
DLF: Lithiumabbau auf dem Balkan (Podcast)
DLF: Tiefseebergbau – Der Meeresboden als Einnahmequelle (Podcast)
FUE et al.: Argumente gegen Tiefseebergbau
Germanwatch: Die Kupfermine Andina in Chile
Germanwatch: Güter teilen, Ressourcen schonen?
Germanwatch: Unternehmensverantwortung im Maschinen- und Anlagenbau
GfbV: Indigene in Russland: Zwischen Rohstoffabbau und Repression (Video)
INKOTA: Handbuch: Rohstoffwende selber machen
ÖFSE: Der EU Critical Raw Materials Act – eine erste kritische Einschätzung
PowerShift: Neuausrichtung der deutschen Rohstoffstrategie?! (Podcast)
RLS: Die Transformation der globalen Automobilindustrie
SWP: Die Zukunft europäisch-chinesischer Rohstofflieferketten
SWP: Sorgfaltspflichten im Rohstoffhandel
SWP: Verhandlungen über ein verbindliches Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten
SWP: Von der Rohstoffkonkurrenz zur nachhaltigen Rohstoffaußenpolitik
Tagesschau: Die Rechte des Regenwalds: Kampf um Kupfer in Ecuador (Podcast)
UBA: Umweltgefahrenradar für Eisen-, Kupfer,- und Bauxitlieferketten
UBA: Umweltrisiken und -auswirkungen in globalen Lieferketten deutscher Unternehmen
WEED: E-Mobilität – fit für den Kreislauf? Recycling von Lithium-Ionen-Batterien
WEED: Rohstoffe im Fokus von IT-Beschaffung
WWF: Modell Deutschland Circular Economy – eine umfassende Circular Economy für Deutschland 2045
ENGLISCHSPRACHIGE NEUERSCHEINUNGEN
BHRRC: Financing mining for transition minerals in South Africa
Friedrich Naumann Stiftung: Conflict Minerals – Over a Decade of Effort and Impacts
Germanwatch: Downstream due diligence in the European mining equipment industry
Greenpeace: The Rush for Metals in the Deep Sea
SOMO: Position Paper on draft Critical Raw Materials Act
World Resources Forum: Extractive Commodity Trading Report 2023